Wer momentan etwas genauer hinschaut, entdeckt auch bei Porsche Design eine zunehmende Orientierung an der Vergangenheit: So ist die kürzlich lancierte P’6530 Heritage der erste Vertreter der neu geschaffenen Heritage-Kollektion, die in den kommenden Jahren noch um verschiedene Modelle erweitert werden dürfte.
Und hier kommt dann eben mein Kommentar vom letzten Mai ins Spiel, als bei der Lancierung der P’6780 Diver relativ offensiv ein paar historische Verbindungen gemacht wurden, die ich persönlich etwas lückenhaft empfunden habe
Die derzeit erstaunliche grosse Anzahl von jungen, kleinen Marken, die sich primär im mechanischen Taucheruhren-Segment behaupten möchten, basiert meistens auf dem geäusserten Wunsch, eine wirkliche Option zum bestehenden Angebot bieten zu wollen. Dieser hehre Antrieb aus Passion scheitert dann aber oftmals am Mut oder an der Komplexität und somit an der wirtschaftlichen Realität des Projektes und mündet so (Option 1) im Einkauf einer bestehenden Private-Label-Uhr, die mit neuem Zifferblatt-Aufdruck angeboten wird. – Ein völlig normales Prinzip, das schon seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass Endkonsumenten ein erprobtes Produkt zu moderaten Preisen kriegen und in Zeiten des Direktvertriebs via Internet auch weniger Investition in den Aufbau einer eigenen Distribution erfordert.
Oder es bleibt (Option 2) im schlechtesten Fall beim gerenderten Bild eines Prototyps*, der in Blogs und Foren kurzfristig für etwas Gesprächsstoff sorgte; oder im besten Fall (Option 3) dürfen wir uns über die Ausdauer des Herstellers und somit der tatsächlichen Lancierung einer eigenständigen Produktneuheit freuen – unabhängig davon, ob diese nun unseren Geschmack trifft, oder eben nicht.
Eine andere Alternative (Option 4) stellt die Orientierung an bestehenden Designs dar. Beispielsweise bei Ocean7 konnte man so mit der nicht ganz zufällig Ploprof benannten LM-7miterleben, wie nach ursprünglicher Wahl der Option 3 die Anlehnung an bestehende Designs offenbar kurzfristig verlockender geworden war, als selbst ausschliesslich auf eigene Produkte zu setzen.
Unter dem Deckmantel der “Hommage” tauchen somit immer wieder mal Anleihen der grossen Klassiker auf, und derzeit kommen gerade zwei solcher Hommagen der ebenso gesuchten wie legendären Omega Seamaster 1000 auf uns zu: Von Crepas mit der in Anlehnung an den Spitznamen der Uhr „Le Grand“ getauften Uhr, und von Helson mit der „SeaSharkmaster“, die sich optisch nochmals näher am Vorbild orientiert.
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